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Fledermäuse
Mehr als ein viertel der heimischen Säugetierarten sind Fledermäuse.
Trotz dieses wichtigen Beitrags zur heimischen Artenvielfalt, ist das allgemeine
Wissen um diese Tiere gering. Langsam zeigt sich der Erfolg von Informationsmaßnahmen,
aber immer noch überlagern ihn alte Ängste und Mythen über
Fledermäuse. Jene die sich näher für die Welt der Fledermäuse
interessieren, werden gefangen sein von den faszinierenden Details und dem
umfangreichen Fachgebiet das die Fledermaus zu einem der interessantesten
Tiere macht.
Etwa 60 Millionen Jahre alte Fossilien zeigen die große Ähnlichkeit
damaliger Fledermäuse mit den heutigen. Das heißt, die Natur hatte
ausreichend Zeit das bewährte Muster mit hochentwickelten Fähigkeiten
auszustatten. Etwa 930 Arten umfaßt die Ordnung der Handflügler.
Der größte Vertreter ist ein Flughund mit einer Flügelspannweite
von 1,7 Metern, die kleinste Art wiegt nur 1,5 Gramm und ist damit das leichteste
Säugetier der Welt. Flugeigenschaften, Echoortung und Winterschlaf sind
nur Beispiele für die Besonderheiten welche den Fledermäusen zu
eigen sind.
Anders als auf anderen Kontinenten wo das gesamte Nahrungsspektrum von Fledermäusen
genutzt wird, ernähren sich die europäischen Fledermäuse ausschließlich
von Insekten. Dies macht sie zu harmlosen und nützlichen Tieren. Die
bekannteste Fledermausart ist wohl der Vampir. Seine Vorliebe für Blut
hat ihn in den Mittelpunkt grauenvoller Geschichten und Mythen gebracht. Aber
dieses kleine Tier lebt nur in Süd- und Mittelamerika.
Bedrohung
Stellt die Fledermaus für den Menschen keine Bedrohung dar sondern macht
sich sogar nützlich, so beruht dies nicht auf Gegenseitigkeit, denn der
Mensch tut alles um es den Fledermäusen schwer zu machen. Menschliche
Einflüsse beeinträchtigen alle Lebensbereiche der Fledermaus. Lebensräume
für die Jagd nach Insekten reich an alten Bäumen werden ersetzt
durch landwirtschaftliche Produktionseinheiten. Dezimierte und vergiftete
Insektenpopulationen machen die Insektenjagd schwer wenn nicht sogar lebensgefährlich.
Dicht verschlossene Dachstühle lassen keinen Raum für Fortpflanzungsquartiere.
Zu guter Letzt werden die winterschlafenden Tiere gestört, manchmal aus
wirtschaftlichen Gründen, manchmal nur aus Zeitvertreib.
Alle Fledermausarten sind in Österreich geschützt. Einzelne Landesgesetze
setzen zwar unterschiedliche Prioritäten aber im Ganzen stehen Fledermäuse
generell unter Schutz. Dies wird auch durch internationale Abkommen unterstützt.
Einige Arten stehen Europa weit unter Schutz, für diese hat Österreich
besondere Schutzmaßnahmen zu treffen.
Hilfe
Gesetze und Vorschriften sind die Voraussetzung und geben den Rahmen für
einen zielführenden Schutz vor. Gelebt kann der Schutzgedanke nur durch
das Handeln jedes Einzelnen werden.
Die Fledermauskundliche Arbeitsgemeinschaft hat sich die Erforschung und
Erhaltung der heimischen Fledermausfauna zum Ziel gesetzt. Die drei Hauptaufgaben
der
Fledermauskundlichen Arbeitsgemeinschaft sind Forschungsprojekte, Informationsveranstaltungen
und die Pfegestation für Fledermäuse. Die Fledermauskundliche Arbeitsgemeinschaft
ist ein eingetragener, gemeinnütziger Verein.
Zahlreiche Forschungsaktivitäten wurden durchgeführt z.B.: Kartierung
der Fledermauspopulation in vier Bundesländern, vorbereitende Untersuchungen
für Unterschutzstellungsprojekte und andere Studien im Zusammenhang mit
Fledermäusen. Die Erfahrung aus den Feldarbeiten ist die Basis für
Informationsveranstaltungen und Vorträge für alle Altersstufen.
Die umfangreichste Arbeit stellt die Pflegestation dar. Etwa 1000 Fledermäuse
pro Jahr werden in die Station gebracht. Glücklicherweise kann der Großteil
nach kurzer Zeit wieder in Freiheit gesetzt werden, doch manche weisen Verletzungen
auf die besondere, medizinische Betreuung erfordern.
Die Tierklinik Strebersdorf steht in diesen Fällen zur Seite und verfügt über
Spezialisten welche selbst an kleinsten Fledermäusen erfolgreiche Operationen
durchführen. Zahlreiche Knochenbrüche wurden mit speziell dafür
entwickelten Methoden behandelt. Eigene Narkosemethoden gewährleisten
größtmögliche Schonung der Tiere.
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